T.Schulze in Tamm

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Transport von Hüfte und Gi

Thomas Schulze in Tamm am 11.01.2014

Beim diesjährigen Lehrgang in Tamm wurde Ochi Shihan durch Schulze Sensei vertreten. Damit war mir klar, dass der Lehrgang diesmal deutlich mehr in Richtung Kumite ausgelegt sein dürfte, was er dann auch war.

Aber der Reihe nach.

Von unserem Verein, Jiriki Gäufelden, fanden sich acht Karatekas bereit, am Samstag zu schwitzen, statt bei dem Schmuddelwetter Körperpflege auf der Couch zu betreiben.

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Unsre Gruppe, das waren: Kathrin, Annika, Detlev, Jannik, Marc, Michael, Karin und Günther.

Wir fuhren rechtzeitig aus Gäufelden ab, damit wir unseren Vereinskollegen der Unterstufe beim Training zuschauen konnten, doch dann kam die Ernüchterung, das Unterstufentraining ging bis zum 6. Kyu, alle von uns nahmen demnach am Training für die Oberstufe teil.

Wir nutzen die Zeit, um Bekannt- und Freundschaften zu pflegen, es sind doch mehr oder weniger immer die gleichen Gesichter, die man auf Lehrgängen antrifft.

Es blieb danach immer noch genügend Zeit, der Unterstufe beim Training zuzusehen.

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Mir hat besonders eine Gruppe von Kindern gefallen, die neben dem Hünen Schulze Sensei noch winziger aussahen. Wie man sehen kann, waren sie voller Eifer bei der Sache, sicher auch ein Ergebnis der einfühlsamen Art von Thomas auf die Winzlinge einzugehen.

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Dann kam unsere Stunde und nun wird es Zeit, auf die Überschrift des Berichtes einzugehen, “Transport von Hüfte und Gi”, zumindest was deren erster Teil, die Hüfte angeht.

Den Schwerpunkt der ersten Trainingseinheit bildete das Thema “Bewegen der Hüfte beim Kumite”, verbunden mit Aktivität (Aggressivität) beim Angriff.

Die Angriffssequenz bestand aus

  • Chudan Kamae, das hintere Bein etwas näher am Körper als bei einem normalen Zenkutsu Dachi, das Knie leicht gebeugt, der Fuß zeigt dabei möglichst nach vorne, die Hüfte ist abgedreht.
  • Aus der Spannung des hinteren Beines heraus nach vorn schnellen zum Gyaku Zuki, die Hüfte in Shomen - Haltung
  • Aggressive Einnahme des Chudan Kamae, (siehe 1.), die Führhand führt dabei einen Angriff aus.

 

Dieses Prinzip wurde zuerst vom Bewegungsablauf eingeübt, langsam, schnell, schneller, ganz schnell und stark und dann noch mit Kiai.

Als dann jedem klar war, um was es ging, wurde die Sequenz mit einem Partner zusammen geübt. Dabei war es mehr als schweißtreibend, den Ansprüchen von Schulze Sensei gerecht zu werden.

Sein Kommentar: “Ihr müsst die Gyaku Zukis und Mae Te Zukis so schnell hintereinander bringen, dass der Gegner keine Lücke für einen Konter findet“.

Unsere Freunde aus Calw baten darum, dass ich von Ihnen das Gruppenphoto noch vor der Mittagspause machen solle, da nicht alle von ihnen bis zum Schluß bleiben könnten. Klar doch, das mache ich gerne:

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Die Jury (man beachte die konsequente Umsetzung der Frauenquote) war mit dem Ergebnis teils zufrieden, teils nicht.

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Die wohlverdiente Mittagspause brachte mich leider in einen Gewissenskonflikt. Die “Küche” des Tammer Dojos bot, wie jedes mal, ein umfangreiches Salatbüfett auf, Maultaschen mit Brühe oder Kartoffelsalat, Würstchen und allerlei Sorten von Kuchen, wenn da bloß nicht das nächste Training drohen würde.

Die zweite Einheit hatte Kata als Schwerpunkt.
Die Unterstufe kämpfte mit den Tücken der Heian Godan, für die Kleinen sicher eine große Herausforderung.

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Die Oberstufe behandelte in der zweiten Einheit die Kata Empi und es wäre nicht Thomas Schulze gewesen, wenn dabei nicht bestimmte Sequenzen der Kata durch deren stetige Wiederholung als dazwischen geschobene Konditions-Trainings–Einheiten verwendet worden wären.

Den Schwerpunkt aber bildete auch hier der Transport der Hüfte.

Bei jeder Wendung, besonders bei der aus Gedan Zuki - Jodan Nagashi Uke in Kosa Dachi zu Gedan Barai nach hinten im tiefen Zenkutsu Dachi, sollte darauf geachtet werden, dass auf der Ferse gedreht und so die Hüfte bei der Wendung nach vorn transportiert wird (warum muss ich jetzt an Markus denken?).
Schulze Sensei meinte dazu wörtlich: “Man kann, wie oft bei Kata-Wettkämpfen zu sehen, auf dem Ballen drehen, das ist schnell, oder man macht es richtig und dreht auf der Ferse, das ist dann Arbeit”.

Es ist einer der Punkte am Karate, die mich wirklich begeistert, man  wird mit dem Lernen der überschaubaren Menge an Techniken und Katas nie  fertig. Es gibt, selbst bei so einfachen Techniken wie der einer  Wendung viel zu beachten, um keine Energie zu verschwenden und um eine optimale Effizienz im Kimepunkt zu erreichen, da muss dann einfach alles passen.

 

 

Nach der zweiten Einheit gab es eine 5-minütige Pause und wer immer noch nicht genug hatte, durfte noch eine Stunde Kumite Sondertraining genießen. In dieser letzten Einheit wurde das Thema der ersten Trainingsstunde vertieft.

Wie gut, dass ich der Photograph war und so eine valide Ausrede parat hatte, aber es war tatsächlich die einzige Möglichkeit, von den Anderen unserer Gruppe (aber nicht nur von diesen) einige Bilder zu machen.

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Deutlich später auf der Heimfahrt kam von Kathrin der Seufzer: „Ooh, der neue Gi ist ja sooo toll!“

Dieser neue Gi, ein Weihnachtsgeschenk, ist ihr ganzer Stolz. Dieser Seufzer klang so überzeugend, dass wir einstimmig (ohne der Stimme Kathrins) zu dem Beschluss gelangten, ihn in diesem Bericht zu verewigen.

Ach ja, da harrt ja noch der zweite Teil der Überschrift einer Erklärung, der Transport eines Karate-Gis.

Nun, ich will das nicht breit treten, jeder von uns hat sicherlich schon einmal nach dem Training etwas  in der Halle vergessen, und die Sache ging ja gut aus, die zusätzliche Fahrt von Kathrin nach Tamm ermöglichte, nach einigen Hindernissen, den glücklichen Heimtransport des geretteten „sooo tollen Gis“.

Oss!
Günther

 


Weitere Bilder

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