Julian Chees

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Kime

Julian Chees in Donaueschingen am 8. Februar 2014

 

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Schon einige Tage vor dem Lehrgang zeichnete sich ab, dass unser Verein - Jiriki Gäufelden - dieses mal durch eine ansehnliche Truppe vertreten sein würde. Die Absprachen zu Fahrgemeinschaften durch unsere neue Homepage scheint zu funktionieren, und gemeinsam trainieren macht eben doch viel mehr Laune, ganz davon zu schweigen, dass die Hemmschwelle einer Teilnahme in einer Gruppe wesentlich niedriger ist.

Katja und Mark sind mit uns, Karin und Günther, gefahren, dazu kamen Peter, Thomas, Antonia, Lenny, Niklas, Detlev, Jannik, Stefan und Jessica sowie einige passive Teilnehmer (Rebecca, Hannah und Linus).
Wir dürften diesmal, neben den Gastgebern, sicher die größte Gruppe gewesen sein, das gab es noch nicht oft!

Die Fahrt nach Donaueschingen war dank des milden Winters problemlos, die eingebaute zeitliche Sicherheitsreserve musste nicht in Anspruch genommen werden, so kamen wir rechtzeitig vor dem Beginn der ersten Trainingseinheit an.

Rings um die Halle sah es verdächtig einsam aus, die Halle selbst, durch  Glaswände zum Vorraum .einsehbar, schien leer zu sein. Wir waren nicht nicht einzigen, die etwas ratlos durch die Gegend liefen, allerdings nicht lange.
Es stellte sich heraus, dass die Halle einen Wasserschaden hat und deshalb der Lehrgang kurzfristig verlegt wurde.
Dank ortskundiger Karatekas und Navi war die Ersatzhalle bald gefunden, Danke nochmals an die unbekannten Helfer!

Die Ausweichhalle war zwar klein und der Vorraum zwang alle Teilnehmer beinahe auf Tuchfühlung, aber das Training konnte stattfinden!
Eine Tribüne gab es nicht, für eine begrenzte Zahl von Zuschauern wurden Bänke direkt in die Trainingshalle gestellt, wer dort saß, konnte direkt am Geschehen teilhaben.

Und das Zuschauen hat sich gelohnt!
Meister Chees hat wieder einmal bewiesen, dass er seine Schüler motivieren kann.

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Diese Mischung aus
Ernst - wenn es um die Etikette oder um den Trainigsfleiss geht,
Humor - wenn es darum geht, die Situation aufzulockern, oder darum, Kinder zum Lachen zu bringen und sie so bei der Stange zu halten,
Präzision bei der Ausführung von Techniken oder Kata,
Fantasie, Schnelligkeit und Sicherheit beim Bunkai,
sowie einem unglaublichen Kampfeswillen,

diese Mischung macht ihn zu einem erfolgreichen und beliebten Trainer.


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Das Zuschauen beim Training der Unterstufe war alleine schon das „Eintrittsgeld“ wert. Mit der Erfahrung von einigen Jahren Karate in die Lage versetzt, Sinn und Zweck bestimmter Techniken besser zu verstehen, als es mir als Gelb- oder Orangegurt möglich war, habe ich z.B. viele Anregungen für eine bessere Heian Sandan mitnehmen können.

Das Thema des Lehrganges, Hüfteinsatz zu Erlangung von Kime, wurde konsequent schon beim Training der Unterstufe vermittelt. So wurde z.B. besonders betont, dass bei der Heian Sandan, beim Absetzen in den Kiba Datchi mit Fumikomi und Kata Uke (Technik 12, 14, 16) die Hüfte möglichst lange in Shomen gehalten wird und erst beim Absetzen der Drehimpuls der Hüfte die Kime für den Kata Uke liefert.

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Das Oberstufentraining stand unter dem gleich Motto, keine Technik ohne Kime!
Schon das Aufwärmen zeigte, wo diesmal die Schwerpunkte lagen.
Ausgehend aus Zenkutsu Dachi ging es los,
hinteres Bein halb heranziehen, Hüfte immer in gleicher Höhe, Zehen und Knie zeigen nach vorn, gleichzeitig Kizami Zuki, dann Bein wieder zurück mit Gyaku Zuki,
Bein wiederum halb vor mit Kizami Zuki, dann das andre Bein nach vorn in Zenkutsu Dachi mit Gyaku Zuki, und dabei immer schön die Hüfte drehen!

So ging es vorwärts und rückwärts durch die Halle, erst langsam und locker, zum Schluss mit etwas mehr Kime.
Chees Sensei betonte immer wieder, dass wir im Augenblick Gymnastik machen und nicht einen Wettkampf bestreiten, es muss also nicht schön aussehen und man dürfe mit der Hüftrotation ruhig übertreiben.
Auch so wird einem warm.

Nach dem anschließenden Dehnen wurden die Bassai Dai, Jion und Empi geübt, auch hier sollten wir besonders auf das Spiel der Hüfte achten. Immer wieder wurde auf Unterschiede hingewiesen, wie bestimmte Feinheiten der Kata in Japan, auf den Philippinen und „heute“ behandelt werden.
Besonders gut haben mir die immer wieder eingestreuten Bunkai Demonstrationen von Julian Chees gefallen.


In der Mittagspause nutzten wir die Zeit, um die Gruppenfotos mit Julian zu schießen, der Fanclub dagegen belagerte den Meister mit einem Filzschreiber, ihren Gürteln oder anderen Utensilien, eben alles, auf was ein Autogramm geschrieben werden kann.

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In der zweiten Hälfte des Lehrganges übte die Unterstufe Bunkai zu verschiedenen Hein Kata.
Am Ende der Einheit durften die Schüler Fragen stellen, die von Julian durch „Vorführung“ beantwortet werden.

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Besonders gut hat sich dabei Jannik Giesert in Szene gesetzt. Auf die Frage, wozu der Kakiwake uke in der Heian Jondan gut sei, wurde die übliche Interpretation der Abwehr eines Angriffs zum Hals mit beiden Händen gegeben.
Und Jannik wurde aufgefordert, den Kakiwake Uke zu demonstrieren.
Und was macht er: Kakiwake Uke, Mae geri mit nachfolgendem Ren Zuki, blitzschnell, wie aus dem Bilderbuch. Das gab ein dickes Extralob ausgedrückt durch Applaus!

Für die Oberstufe ging der Tag mit schwerer Kost zu Ende: Unsu inklusive Bunkai.
Und immer wieder wurden wir aufgefordert, das Gelernte vom Vormittag nicht zu vergessen und anzuwenden (Hüfte!).

Der mit ca. 150 Teilnehmern sehr gut besuchte Lehrgang war ein voller Erfolg.
Es bleibt nur noch, dasjenige auch umzusetzen, was uns Chees Sensei mit auf den Weg gegeben hat:
„Training besteht zu 90% aus Fehlern. Fehler zu machen ist der Sinn des Trainings, denn Fehler zu machen bedeutet, dass wir lernen.“

Er legte uns ans Herz, Ungewohntes übertrieben zu üben, egal wie es aussieht. Aber durch die Übertreibung stellt sich ein Körpergefühl ein, hat sich dieses entwickelt, nimmt man die Übertreibung automatisch zurück.

Wird gemacht, Sensei,
Oss!

 


 

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So ist das auch mit dem Atmen. Die alte Luft muss raus! Deshalb ausatmen!  Mit Kiai!”

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... kann das Üben aber nicht ersetzen.

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Das Schlusswort hat Julian Chees:

“Das Wichtigste ist - bewusst - zu handeln, bewusst zu üben ...”

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